Was tun bei einem Kreuzbandriss / Bänderriss?

Eine der häufigsten Sportverletzungen ist der Kreuzbandriss. Kein Wunder, schließlich ist das Verletzungsrisiko an den Knien in vielen Sportarten besonders hoch. Wir verraten, wie man schnell wieder auf die Beine kommt.

Ob bei einem Foul auf dem Fußballfeld oder bei einem unsanften Sturz auf der Skipiste: Die Knie sind beim Sport besonders verletzungsanfällig. Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Das Knie, eines der größten Gelenke des menschlichen Körpers, ist sehr kompliziert aufgebaut. Eine ausgeklügelte, aber auch empfindliche Konstruktion aus Bändern und Sehnen sorgt für die Beweglichkeit des Beines“, meint der Orthopäde Dr. Christian Mauch, ärztlicher Leiter der Klinik Dr. Mauch und Dr. Stihler in Stuttgart.

 

„Wird das Knie überstreckt oder bei feststehendem Schenkel verdreht, kommt es häufig zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes“, so der Sportmediziner weiter. Die Zunahme von Verletzungen der Kreuzbänder ist mit unterschiedlichen Faktoren zu verbinden.

Neben den veränderten Anforderungen im Leistungssport fordern immer bessere Materialien der Sportgeräte wie beispielsweise Carvingski ihren Tribut. Außerdem lässt der Trend zu extremen Modesportarten die Zahl der Knieverletzungen weiter ansteigen.

Für Sportler ist ein Kreuzbandriss nicht nur schmerzhaft, sondern auch deswegen so gefürchtet, weil die Heilung sehr langwierig ist. Eine Operation und drei bis sechs Monate absolutes Sportverbot sind die Folge. „Außerdem führt ein gerissenes Kreuzband in vielen Fällen auch noch zu Meniskus- oder Knochenschäden. Daher ist eine frühzeitige und richtige Behandlung enorm wichtig“, so Dr. Mauch.

Dementsprechend ernst sollten Sportler eine Knieverletzung nehmen. Als Erste Hilfe empfiehlt sich die Ruhigstellung des verletzten Beins. Mit Eis lässt sich dann der Schmerz etwas lindern und durch einen Druckverband die Schwellung bekämpfen. Der Gang zum Arzt ist allerdings unausweichlich, denn nur durch eine medizinische Untersuchung eines erfahrenen Orthopäden lässt sich eindeutig erkennen, ob das Band wirklich gerissen ist. Ausschlaggebend sind dabei die Ergebnisse der Kernspintomographie oder von Röntgenaufnahmen.

Hat der Arzt einen Bänderriss festgestellt, gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten: Operation oder nicht. „Sportlern und jungen Menschen empfehle ich immer eine Operation, ebenso Menschen, die einen körperlich anstrengenden Beruf ausüben. Lediglich bei älteren Patienten, die keinen Sport treiben oder bereits einen deutlichen Knorpelschaden haben, rate ich von einer OP ab“, erklärt der Sportmediziner weiter.

Die gängigste Operationsmethode ist die Kreuzbandplastik. Dabei werden die Reste des gerissenen Kreuzbandes vollständig entfernt. Anstelle das alten Bandes setzt der Arzt körpereigene Sehnenstücke ein, beispielsweise aus der Patellasehne oder der Semitendinosussehne. Nach etwa sechs Wochen ist das eingesetzte Sehnenstück fest mit dem Knochen verwachsen.

Für die Zeit nach der OP empfiehlt sich eine intensive Rehabilitation. Denn in den zehn Wochen nach einer Operation ist das Ersatzband sehr empfindlich. Die Nachbehandlung durch erfahrene Physiotherapeuten ist daher fast genau so wichtig wie die Operation selbst.

Als großen Vorteil dieser Operationsmethode sieht Dr. Mauch, dass sie besonders schonend ist. Der ganze Eingriff erfolgt minimalinvasiv mit einem Arthroskop. Der Arzt muss also nur zwei kleine Schnitte ansetzen. Für Sportler eignet sich die Kreuzbandplastik vor allem deshalb, weil das Knie relativ schnell wieder voll funktionstüchtig ist. „Sportler können also nicht einmal ein Jahr nach der Operation schon wieder ihrem Sport nachgehen,“ fasst Dr. Mauch zusammen.

Autor: Dr. med. Christian Mauch, Ärztlicher Leiter der Klinik Dr. Mauch und Dr. Stihler, einer Klinik für Orthopädie und Sportmedizin in Stuttgart.
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Dieser Bericht wurde zur Verfügung gestellt von:

Roth & Lorenz GmbH, Agentur für Marketingkommunikation, Thilo Reutter

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