Es gibt auch den Begriff „Venen-Walking“. Warum? Bekanntermaßen transportieren die Arterien das Blut bis in die kleinsten Kapillaren. Über sie werden Nährstoffe und Sauerstoff an die Zellen abgegeben und von ihnen der „Abfall“ — in erster Linie Kohlendioxyd — übernommen. Das nun kohlendioxydreiche und sauerstoffarme Blut wird durch die Venen (die größte Strecke, nämlich in den Beinen, bergauf) zum Herzen zurücktransportiert.
Durch die sanfte, aber betonte und konsequente Abrollbewegung der Füße beim Walken wird (ohne die beim Laufen besonders entstehenden Erschütterun-gen) die Beinmuskulatur angespannt, die wiederum die in ihr verlaufenden Venen zusammendrückt und so durch den Pressdruck den Transport des Blutes Richtung Herz unterstützt. Ähnliches geschieht durch den erhöhten Puls. Die Pulswellen der Arterien drücken rhythmisch gegen die oft dicht neben ihnen verlaufenden Venen und unterstützen so die Pumpbewegung.
Nun werden durch sportliche Aktivität nicht nur die großen Muskelpakete gestärkt, sondern auch die Muskelschichten der Venenwände. Dass in kräftigen Venen das Blut besser fließt, liegt auf der Hand. Ist die Spannung der Venenwände zu schwach, erweitern sie sich; die Venenklappen schließen nicht mehr richtig, der Bluttransport wird erschwert, das Blut staut sich, die Venen werden noch mehr gedehnt. Im sichtbaren Bereich der Beine kommt es folglich zur Bildung so genannter Krampfadern, in den tieferen Schichten des Körpers äußern sich die Überdehnungen als Schmerzen, Taubheitsgefühl, Kribbeln, „schwere Beine“.
Walking kann Venenschädigungen nicht generell ausschließen. Veranlagung zu schwachem Bindegewebe, Schwangerschaften, unter Umständen die Pille, Übergewicht, zu enge Kleidung, schlechtes Schuhwerk (Absätze!) oder Bewegungsmangel stehen dagegen. Aber: Walking kann auf jeden Fall in hohem Maße eine negative Entwicklung verlangsamen.
Regelmäßiges Walken (Gleichmäßigkeit und Zeitdauer sind wichtiger als Geschwindigkeit) kann Thrombosen (Verstopfung der Venen durch Blutgerinnsel), Lungenembolien und“offene Beine“ vermeiden helfen.